Juliusturm
Hinter dem 1989 liebevoll sanierten Juliusturm der heute ein Wahrzeichen der Stadt Schwedt/Oder ist, befand sich eine Odereinbuchtung, die Haveling (kleiner Hafen), die bis zu ihrer Verschlammung als Lagerungsort für die Fischer- und großen Heukähne diente.
Die Haveling wurde zwischen 1864 und 1865 zugeschüttet, danach entstand der Juliusturm, welcher im Zuge der Errichtung einer Abwasserkanalisation in Anlehnung an die Spandauer Zitadelle gebaut wurde. Im Januar 1909 war die offizielle Inbetriebnahme der Pumpstation. Noch heute befördert es das Abwasser der gesamten Innenstadt und blieb damit seiner Bestimmung treu.
Für seinen Namen stand möglicherweise das englische Wort „Gully“ (Schlammfang) Pate. Die Schwedter machten zunächst auf Plattdeutsch" Julli" daraus, bis sich der heutige Name einbürgerte. In alten offiziellen Aufzeichnungen taucht der Name „Juliusturm“ jedoch nicht auf. Die dort verwendeten Bezeichnungen sind: Städtisches Kanalisationswerk, Pumpwerk am Oderbollwerk oder Pumpwerk auf der Haveling.
In den Jahren 1988/89 wurde der Turm komplett überholt und mit neuer technischer Ausrüstung ergänzt. Die letzte Rekonstruktion der Technologie erfolgte 1995. Im Jahre 2008 erhielt dieses Schwedter Wahrzeichen nach 100-jähriger Geschichte ein neues Dach, das seinem ursprünglichen Antlitz angepasst wurde.